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Netzkultur<en>
Das Mediengespräch über und mit Internet veranstaltet ab Januar 1996 in den Räumen der freien Kulturinitiative Raststätte in Aachen, ging aus der Lehrveranstaltung "Einführung ins Internet" hervor, die im Wintersemester 1995/96 am Institut für Kunstgeschichte, RWTH Aachen stattfand. Neben der technischen Handhabung handelte das Seminar vornehmlich von Online-Literaturrecherchen und Kunstprojekten im World Wide Web. Es wurde bald klar, daß der angestaute Diskussionsbedarf sich nur außerhalb des Instituts entladen konnte. Die Idee einer öffentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema Internet schien hierfür die beste Möglichkeit zu bieten.
Netzkultur<en> I Wissenschaft - Romantik Wie immer bei Medienrevolutionen wird in den jeweils älteren Medien viel über das neue Medium spekuliert. Besonders die Printmedien sind prall gefüllt mit Berichten und Essays. Innerhalb der Essayistik ist sogar eine neue literarische Gattung entstanden, die trefflich Media Fiction genannt werden kann. Dagegen sind im ältesten Medium, dem mündlichen Gespräch, öffentliche Debatten um das Thema Internet äuerst selten. Auch hält sich die Netzgemeinde mit Selbstbeschreibungen innerhalb des Internet zurück. "Netzkultur
Netzkultur<en> II Privatsphäre - Personenkult Nach der unerwartet erfolgreichen Durchführung des ersten Mediengespräches und dem Wunsch vieler Besucher, eine Fortsetzung zu realisieren, waren wir schnell bereit, einen zweiten Abend durchzuführen. Die Projektgruppe war sich einig, daß der Erfolg von Netzkultur<en> an der Durchmischung der aus unterschiedlichsten Disziplinen kommenden Referenten und der hieraus resultierenden Bandbreite ihrer (kurz vorgetragenen) persönlich motivierten Themen liegt. Der daran anschliessenden Diskussion sollte wieder breiter Raum eingeräumt werden. An der Konzeption wurde somit nichts geändert.
Vier der diesmal sieben Referenten waren mit denen des ersten Gesprächs identisch, hinzu kamen drei neue aus dem Umfeld der Projektgruppe. Auf die einführenden Beiträge des ersten Mediengesprächs sollten diesmal tiefergehende Überlegungen folgen, die zum einen die konkreten Benutzungsbedingungen und Zukunftspotentiale betrafen, zum anderen auf die Phänomene ihrer Erscheinung, die Oberflächen, und Inhalte abhoben. Die "Komposition" war ein Experiment ,welches zwei Orte, an denen Musiker ihr Stück zusammenstellten, über das Internet verband.
Netzkultur<en> III Introspektion - Kooperation Die Gruppe Netzkultur<en> versuchte erneut, unterschiedliche Ansätze, Analysen und Anwendungen des Internets zu vermitteln. Die Referenten aus verschiedenen Disziplinen lüfteten die Geheimnisse des HTML, stöberten strukturalistisch in den ortlosen Labyrinthen des Docuversums, stellten die grafischen Oberflächen zur Diskussion und hinterfragten mithin die Qualität des digitalen Zeitalters futuristisch, als auch dem Geschlechtertausch psychologisch ein Schnippchen geschlagen wurde. Zum Schluß wurde ein selten bedachter Aspekt vorgestellt, der der kreativen Nutzung von zufällig ge- und ungesuchten Begegnungen.
Die wie immer anschließende Diskussion zeigte die innerhalb eines halben Jahres gewachsene Sachkenntnis des Publikums, das sich rege zu den differenzierten Problemstellungen äußerte. Ein umfangreicher Buchstand zum Thema Internet ergänzte die Informationen. Hierfür sei der Buchhandlung Backhaus und Benedikt Geulen herzlich gedankt.
Netzkultur<en> V Spezial Anlaß für den speziellen Themen-Abend in der Netzkultur<en>-Reihe war das Gastspiel des WipeOut-Cafes im Ludwig Forum. Das erfolgreiche Konzept der Diversifikation wurde für dieses mal aufgegeben, um einer detailreichen und differenzierten Sicht auf das Phänomen Kunst und Internet Raum zu geben.
Nach der Präsentation der neuen Seiten der Raststätte von Werner Wernicke und des Ludwig Forums von Christian Scholz kamen praxisorientierte Kunstprojekte von Holger Friese, Michael Krome und Heinz Herbert Mann zur Sprache. Mit der skulptur.projekte Ausstellung in Münster, dem artworks (jetzt artthing) Projekt und dem Reiff2-Museum wurden Dienstleistungsserver vorgestellt. Die Beiträge von Hanjo Berressem, Christoph Blase und Hans Dieter Huber thematisierten die medien- und kunsttheoretischen Probleme im Umgang mit den visuellen Adaptierungspotentialen des Internet und der Kunst in historischer als auch zukünftiger Perspektive. Der Kunst-Surf-Kurs von Wilhelm Schürmann riß die Möglichkeiten des Internets als kreativ-produktive Spielform inovativ auf.
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| Dank an den Kulturserver heimat.de und den Provider Westend GbR für den Zugang zum Netz. | |